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Fastnachtspredigt von Pfarrer Theo Welsch

01.03.22

Predigt von Pastor Theo Welsch zum Evangelium Lk 6,39-45
8. Sonntag im Jahreskreis C (Fastnachtssonntag)

Samstag 26.2.2022 um 17.00 Uhr in Sotzweiler und um 18.30 Uhr in Hasborn,
Sonntag 27.2.2022 um 11.00 Uhr in Türkismühle
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Liebe Schwester im Glauben und lieber Bruder!
Prinz Karneval ist zwar wieder am Ruder.
Doch fehlt mir heuer das frohe Gefühl,
dass spaßiger Humor sich einstellen will.

Da ist zum einen die Corona-Pandemie,
die schon wieder führt zur Fastnachts-Agonie.
Zum andern bin auch ich total darüber empört,
dass so ein Knallkopp in die Ukraine einmarschiert.

Das und noch mehr sind Gründe sich zu sorgen
um Gesundheit und Frieden in der Welt von morgen.
Doch graad selääds will ich sie beim Schopfe packen,
die gute Gelegenheit, um mal so manches anzupacken.

Denn an den tollen Fastnachtstagen
darf man die Wahrheit in Reimen sagen.
So präsentiere ich euch im Sinn des Protokolls
das diesjährige Thema, es lautet: Gut Holz!

Kein Kegler will es gern versäumen,
mal alle Neune abzuräumen.
So wünscht man sich ganz voller Stolz
vor jedem Wettkampf rasch: „Gut Holz!“,
wonach dann gleich mit Wucht und Gefühl
jede Kugel alle Neune treffen will.

Von Holz ist heute auch die Reden
im Evangelium gewesen.
Was darin vorkommt, keine Frage,
muss gut sein, für heut und alle Tage.
Ein Wort des Herrn, der zu uns spricht:
„Schau deinem Bruder ins Gesicht!
In seinem Auge den Splitter du siehst,                     - hochhalten
doch deinen Balken, den siehst du nicht!“              - hochhalten
Gut Holz!

Wir nicken, und gestehen sodann:
Da ist ja doch was Wahres dran!
Man muss auch gar nicht lange suchen
nach Leuten, über die wir gerne fluchen.

Man sagt: Den Woelki tu ich nicht vermissen,
der hat doch die Kirche kräftig be-trogen
er hat die Kirche ungelogen
in eine Krise reingezogen.
Und auch der Ratzi spricht ganz verschwommen,
hat’s mit der Wahrheit nur schwammig genommen.

So mancher schimpft und fordert gar sehr:
Zieht doch die beiden aus dem Verkehr!

Doch Vorsicht, kann ich da nur raten!
Wie steht es mit dir, deinen Worten und Taten?
Ist da wirklich immer alles im Lot?
Oder spielst Du schon mal den Wahrheits-Chaot?

Ich frage konkret mal so herum:
Einkommen-steuer-erklärung!
Hast du wirklich korrekte Daten drin?
Schreibst brav alle Einnahmen dahin?

Doch nicht nur da, im Alltag da draußen,
lässt man die Wahrheit schon mal sausen.
Und schelmisch grinsend tut man sich trauen
den andern mal kräftig übers Ohr zu hauen.

Das heutige Evangelium, es spricht:
„Schau deinem Bruder ins Gesicht!
In seinem Auge den Splitter du siehst,                    - hochhalten
doch deinen Balken, den siehst du nicht!“             - hochhalten
Gut Holz!
Auch Beispiel zwei stammt aus der Zeit,
was ich meine, versteht ihr, ihr Leut!
Für das was gerade geschieht in der Ukraine,
finde ich der Worte überhaupt keine.

Entsetzen, Wut, Bestürzung und Grauen,
da kriegst du doch das kalte Grausen.
Was Putin da tut ist menschenverachtend,
ist Kriegstreiberei und Verträge brechend.

Sein Name „Wladimir“ auf Deutsch besagt der:
„Großer, mächtiger Friedensherrscher“.
Vom Frieden kann ich bei dem nichts erkennen,
als „Friedenstöter“ würde ich ihn benennen!

So weit der Ausflug in die Aktualität.
Wie hältst Du es mit deiner Realität?
Setzt Du Dich immer für den Frieden ein,
in der Familie, der Nachbarschaft oder im Verein?

Hand aufs Herz! Wie steht’s bei Dir?
„Mea culpa!“ so beten wir.
Gibt’s da nicht Leute, die wie wild
dir skrupellos und böse mitgespielt?

Verwandter, Nachbar, Mitarbeiter,
alles gnadenlose Streiter!
Hast du die nicht schon bei Tag und Nacht
in Gedanken hundert Mal umgebracht?

Die Frohe Botschaft heute spricht:
„Schau deinem Bruder ins Gesicht!
In seinem Auge den Splitter du siehst,                    - hochhalten
doch deinen Balken, den siehst du nicht!“             - hochhalten
Gut Holz!

Mit anderen Worten, doch in gleicher Bedeutung
sagt es des Volksmundes Redewendung:
Tust du mit einem Finger auf den anderen zeigen,
sind’s deren gar drei, die auch dich zurückweisen..

Im Prinzip steht’s so auch in der Bibel geschrieben
bei Johannes, im achten Kapitel in Vers sieben:
„Nur wenn du meinst ohne Sünde zu sein,
dann werfe du auch den ersten Stein!“

Liebe Schwester im Glauben und lieber Bruder,
die Fastenzeit, sie kehrt bald wieder.
In dieser Zeit da solltest du
in Ehrlichkeit und aller Ruh

dich selber mal zum Thema machen:
„Wo liegen in mir die dunklen Sachen,
die besser nicht zu mir gehören,
weil sie mich langsam ruinieren?“

Und wenn du ehrlich bist zu dir,
denkst du: „Ja, die gibt’s bei mir!“
Die Fastenzeit die kannst du nutzen,
um im inneren Haus mal kräftig zu putzen.
Reue, Buße, Umkehr tut
auch deiner Seele wirklich gut.

Doch wenn du denkst: „Da vorn der Flappes,
schwätzt nur Unsinn, lauter Kappes!
Von mir weiß der Pastor doch nix,
ist alles paletti, alles fix,
ich tue nix Schlimmes, lebe doch nur,
von Sünde ist da bei mir nicht die Spur!“

Wenn die innere Stimme so von dir spricht,
dann schau im Spiegel in dein Gesicht:
In deinem Auge, wie ist das bitter,
siehst weder Balken du, noch Splitter!           - beides hochhalten

Dann bist du ein noch viel ärmerer Tropf,
du siehst nix, weil: du hast ein Brett vorm Kopf!      - hochhalten

Gut Holz!





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Zitat:
Um an die Quelle zu kommen, muss man gegen den Strom schwimmen.
(Stanislaw Jerzy Lec)