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Rückblick Seelsorge in Corona-Zeiten

13.07.20

Seit Monaten hat die Corona-Pandemie unser Leben im Griff. In allen möglichen Bereichen unseres Lebens gibt es Veränderungen und Einschränkungen. Das öffentliche Leben der Kirche ist ebenso seit Mitte März von besonderen Bestimmungen und Einschränkungen betroffen. Wir sind dankbar und froh, dass wir wieder zur Feier der Gottesdienste in unseren Kirchen zusammenkommen dürfen. Die Schutzbestimmungen machen deutlich, dass wir diese Krise noch längst nicht überstanden haben, doch können wir „Schritt für Schritt“ in Richtung Normalität gehen; so hoffen wir jedenfalls. Allen, die in unseren Pfarreien dafür Sorge tragen, dass die Gottesdienste unter der Maßgabe des Schutzkonzeptes gefeiert werden können, sage ich „ein großes Dankeschön“, denn durch diesen unermüdlichen Einsatz ist es erst möglich, dass wir wieder zur Feier der Gottesdienste zusammenkommen können.

Niemand war wirklich auf diese Situation vorbereitet und so möchte ich einen ersten Rückblick auf die vergangenen Monate wagen. Nachdem die Feier der öffentlichen Gottesdienste untersagt war, waren es die sogenannten „stillen Messen“, die Tag für Tag die Menschen im Geiste vereint haben. Hier haben sich viele Menschen mit ihren Gebetsanliegen verbunden und so in der Stille dem Herrn ihre Anliegen anvertraut. Besonders groß war unsere Gebetsgemeinschaft abends um 19 Uhr. Wenn die Glocken unserer Pfarrkirchen läuteten, erinnerten wir uns daran, dass wir auch in dieser Krisenzeit im Glauben Halt und Trost finden. Ein unsichtbares Netz von Beterinnen und Beter in unserer Pfarreiengemeinschaft und darüber hinaus gab uns Kraft während der oft trostlosen Tage, an denen wir mit vielen Schreckensnachrichten konfrontiert wurden. Die eindringliche Bitte „Bleibe bei uns, Herr!“ haben wir Tag für Tag zum Himmel emporsteigen lassen und der Herr hat uns seine besondere Nähe geschenkt. Seine Gegenwart in der Hl. Eucharistie hat uns auch und gerade während dieser Krise gestärkt. Er ist die Mitte unserer Gemeinschaft und seine Nähe richtet uns auf. Er sprengt alle Grenzen und trotz aller Kontaktbeschränkungen kehrt er bei uns ein, kommt in unser Innerstes, in unser Herz und erfüllt uns mit seinem Segen. Gerade diese geistliche Dimension der Kirche, die ja sooft in Vergessenheit gerät, ist in dieser Zeit wieder sehr deutlich geworden. Kirche ist kein Unternehmen, sondern das Werk des Heiligen Geistes. Ohne Gebet und ohne Sakramente und vor allem ohne die Eucharistie gibt es keine Kirche.

Für uns Menschen ist es schwierig zu erfahren, dass wir bei allem Fortschritt und aller Wissenschaftlichkeit das Leben nicht in der Hand haben. Wir müssen eine gewisse Ohnmacht aushalten. Diese Ohnmacht hält Jesus mit uns aus, so wie er selbst auch am Kreuz die menschliche Ohnmacht ertragen musste.

Wir haben in dieser Zeit viele Gottesdienste über das Internet veröffentlicht und so eine „digitale Mitfeier“ ermöglicht. Allen, die dazu einen Beitrag geleistet haben, gilt auch ein herzliches Vergelt´s Gott. In besonderer Weise möchte ich namentlich Herrn Matthias Heckmann aus der Pfarrei Scheuern (Lindscheid) danken. Er hat in unzähligen Stunden ehrenamtlicher Arbeit die Aufzeichnungen gemacht, aufbereitet und veröffentlicht.

Gerade an den Kar- und Ostertage war es für viele Gläubige sehr schmerzlich, dass wir nicht zum Gottesdienst zusammenkommen durften. Die Mitfeier über Fernsehen und Internet war ein Trost und viele sind zum persönlichen Gebet in die Kirchen gekommen, haben Kerzen angezündet und den besonderen Ostergruß freudig angenommen. Wenn ich in die Kirche kam und die vielen brennenden Kerzen sah, die an den Feiertagen in besonders großer Zahl aufleuchteten, war ich oft ergriffen. In den Kerzen und auch in den aufgeschriebenen Fürbitten waren die Anliegen und Sorgen in den Kirchen präsent. Alle ausgesprochenen und unausgesprochenen Bitten habe ich täglich mit zum Altar genommen und in der Heiligen Messe dem Herrn zu Füßen gelegt.

Für die alten, kranken und einsamen Menschen ist diese Krisenzeit besonders bedrückend. Unsere Kommunionkinder und unsere Messdiener/innen haben in unzähligen Bildern, Bastelarbeiten, Briefen und Gedichten diesen Menschen zu Ostern eine große Freude gemacht.

So wird deutlich, dass sich die Seelsorge während der Corona-Pandemie sehr verändert und eingeschränkt hat, jedoch gab es auch viel Aktivität und neue Aufbrüche. Allen, die irgendeinen Beitrag dazu leisten, sei herzlich gedankt. Besonders danke ich nochmal für alle Gebete und Gebetsgemeinschaften. Wir haben in diesen Monaten erfahren, was uns wirklich trägt, wenn sich plötzlich alles verändert. So bleiben wir weiterhin fest und froh im Gebet verbunden und gehen mutig voran, der Herr wird uns führen!

Ihr Kaplan Johannes Kerwer




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Zitat:
Um es in der Welt zu etwas zu bringen, muß man so tun, als habe man es zu etwas gebracht.
(Francois La Rochefoucauld)